Pfingstfahrt ins Valle Maira, Piemont, vom Donnerstag, 2. Juni, bis Montag, 6. Juni 2022

Donnerstag

Fahrt nach Marmora, einem Seitental des Valle Maira, zum Streuhotel Ceaglia, in dem wir untergebracht sind. Wir probieren gleich die Küche und lassen es uns schmecken. Die Wanderung am Nachmittag führt über die Weiler von Marmora (3 Stunden, 420 Hm). Die alten Steinhäuser sind fachgerecht und mit Liebe restauriert. So entstehen viele Gästehäuser, die den Tourismus ankurbeln sollen.

Das Abendessen ist von feinster Qualität, überwiegend hausgemacht, bestehend aus Antipasti, Vorspeisen, Hauptspeise und Nachspeise und dauert auch dementsprechend lange.

 

Freitag

Das Wetter ist unbeständig, deshalb sind wir auf einer kleinen Runde um Acceglio unterwegs, die wir notfalls auch abkürzen können. Als es zu regnen beginnt, holen wir Schirme, Ponchos und Regenjacken aus dem Rucksack und kürzen über die Kirche von San Sebastiano ab. Der Abstieg führt uns zur Locanda „Mistral“, wo wir bei Kaffee, Tee, Sekt und Schokolade sitzen und auf die Chauffeure warten, die die Autos in Acceglio holen.

Abends klart es auf. Mit dem Auto fahren wir über eine enge Bergstrasse auf den Pass Colle d’Esischie. Die Landschaft ist beeindruckend, der Blick aus dem Autofenster auf die steilen Hänge ebenfalls.

 

Samstag

Das Wetter ist durchwachsen. Durch das Vallone del Preit fahren wir, wie üblich auf schmalen Bergstrassen, auf den Pass. Heute nehmen wir ein Teilstück des percorso occitano, einem Weitwanderweg, unter die Bergschuhe. Er führt unter der Rocca la Meja und dem Becco Grande auf den Colle del Mulo. Schotterwege und Bunker zeugen von der kriegerischen Vergangenheit und der nahen Grenze zu Frankreich. Eine Gruppe von Geländefahrzeugen kommt uns buchstäblich über Stock und Stein entgegen, um auf ihre (illegale?) Weise die wunderschöne Landschaft zu geniessen. Am Colle del Mulo wird gerastet und gefuttert, dann wandern wir auf der gegenüberliegenden Seite der Meja zurück. Einen auf dem Weg liegenden Zapfen (50 Höhenmeter) besteigen wir für das Gipfelfoto. Einige Regentropfen fallen, sind aber den Poncho bzw. Regenschirm nicht wert. Eine Stunde vor dem Parkplatz lassen wir uns auf einer Wiese in der Nähe des Lago Nero nieder. Den Lago lassen wir rechts liegen. Er schaut auf dem Foto des Tourismusvereins besser aus. 

Die Wanderung hat uns schon etwas ermüdet, aber nach der Dusche im Ceaglio sind wir wieder fit für die Wattpartie.

 

Sonntag

Ziel und Endpunkt für die Autos heute ist Chiappera, das letzte Dorf im Mairatal. Vom Parkplatz aus ist der Felszahn der Rocca provenzale schon sichtbar. Dahinter liegt der Monte Castello. Anfangs gemütlich, dann steil und im Zickzack gewinnen wir an Höhe bis zum Colle Greguri. Auf beiden Felszapfen sind Seilschaften unterwegs. Es ist nicht eilig, deshalb steigen wir noch (fast) hinauf zum Monte Eighier, um die Aussicht zu geniessen. Am Pass zieht der Wind frisch daher, und wir ziehen weiter. Über Blumenwiesen und die Grange Nicolina und Collet steigen wir ab bis zum Wasserfall von Stroppio, der zur Zeit aber wenig Wasser führt. Der Weg hinaus zum  Parkplatz hat immer mehr Verkehr, so dass wir erleichtert am Parkplatz den Staub von den Füssen schütteln.

 

Montag

Heute ist Heimreisetag. In Elva, hoch über dem Vallone di Elva, wollen wir eine letzte Wanderung unternehmen und vor allem einem Caseificio einen Besuch abstatten. Die Fahrt hinauf zehrt an den Nerven der Mitfahrer. Lang, eng, mit respekteinflössenden steilen Flanken. In  Elva Serre, dem Hauptort, besichtigen wir die Kirche mit Fresken von Hans Clemer, einem flämischen Künstler, finden endlich einen geöffneten Caseificio und trinken einen Kaffee. Anschließend vertreten wir uns die Füße auf dem Kamm oberhalb des rifugio La Sousto del Col mit endlosem Panorama. Dann den Nerventrip im Auto hinunter ins Tal, Mittagessen in Macra und lange Heimfahrt.

Was in Erinnerung bleibt, sind die idyllischen ineinander verschachtelten Steinhäuser, fast menschenleere Dörfer, malerische Blumenwiesen, dicht bewaldete Täler und darüber weite Berglandschaft und nicht zuletzt die schmackhafte piemontesische/okzitanische Küche.

Teilnehmer: 12 Personen

Wetter: von allem etwas

@armin